IGA Hochstarttreffen 12. Oktober 2025
20'000 Schritte im Oltner Gheid
Es gehört bereits zur Tradition, die IG Albatros beendet ihre Flugsaison auch 2025 mit einem Hochstarttreffen auf dem Segelflugplatz Gheid in Olten.
Hochstarttreffen heisst, wir treffen uns mit nicht-motorisierten Segelflugmodellen und starten diese mit der Elektrowinde und verschiedenen Gummiseil-Starteinrichtungen. Auch dieses Jahr führten wir die Tradition weiter und ab ca. 9.00 Uhr traf ein rundes Dutzend IGA Mitglieder mit ihren Segelflugmodellen auf dem Flugplatz ein.
Nichts Neues beim Tagesprogramm. Begrüssung mit Kaffee und Gipfeli, Briefing, Modelle und Hochstarteinrichtungen aufbauen und fliegen. Für das Mittagessen sorgte wiederum der Pizzakurier. Dank der IGA weiss er mittlerweile, dass es in Olten einen Gheidweg gibt und dass an diesem Gheidweg ein Flugplatz liegt. Mehr noch, dieses Jahr fanden der Kurierfahrer und sein Fiat Panda mit eingebauten Pizza-Wärmeofen den Flugplatz auf Anhieb.
Das Wetter war gar nicht so schlecht. Zwar lag der Flugplatz anfangs unter einer geschlossenen, grau-grauen Hochnebeldecke. Immerhin lag die Basis des Hochnebels recht hoch, sicher auf 1000 m. Das heisst, wir hatten unter der Nebeldecke etwa 600 Höhenmeter mit klarer Luft – genug für unsere Modelle.
Die leichte Bise verhalf zu anständigen Starthöhen, ohne die anschliessenden Flüge zu behindern. So erreichten wir mit der Startwinde immerhin Höhen von gegen 140 m. Unter der Hochnebeldecke bestanden unsere Flüge allerdings oftmals aus einem Abgleiten der Höhe – trotzdem schön, Starts und Landungen sollen ja auch geübt werden. Im Lauf des Nachmittags lichtete sich dann die Bewölkung, die Sonne drückte durch und es entwickelte sich sogar leichte Thermik – nicht die Hammer-Oktoberthermik wie 2023 und 2024, aber doch sehr nett.
Unser Modellpark zeigt wieder einen schönen Querschnitt durch die Geschichte des Modellsegelflugs, mit
- mehreren Vertretern der Antikmodelle wie Westmark und Winkler
- einigen auf Fernsteuerung umgerüsteten Freiflugmodellen wie Kö II und Kö C
- verschiedenen RC-Übungsfliegern aus den 1960er und 1970er Jahren wie Susi, Dandy, Panda oder Finikofi
- diversen Leistungsfliegern aus dieser Zeit wie Amigo, Mosquito, PB 50, Cygnus und Brillant, sowie verschiedenen modernen RES-Fliegern
- dem polnischen Diamant 1 und dem amerikanischen Sensor 117, zwei wenig bekannten Vertretern der ersten Generation der F3B-Modelle,
- plus einer vorbildähnlichen K-7 und einer B4.
Ach ja, in der Eisenbahnerstadt Olten durfte auch die Loki nicht fehlen – diesmal keine Lokomotive, sondern ein klassischer, hölzerner Kunstflugsegler aus der Feder von Klaus Nietzer.
Die allermeisten dieser Modelle flogen erfolgreich und bruchfrei. Nur der Cygnus bewies seinen eigenwilligen Charakter und seinen Sinn für die Luftfahrtgeschichte – er suchte sich selbständig einen Landeplatz auf dem Ziegeldach des Wullschleger- bzw. Bücker-Hangars. Zum Glück trugen weder die Dachziegel noch die Bücker-Flugzeuge im Hangar einen Schaden davon.
Gegen 16 Uhr waren die Piloten langsam satt vom Fliegen und begannen an Kaffee, Kuchen (danke dem Spender Peter Hunn) und an den Heimweg zu denken. Ein kleiner Defekt an der Winde zeigte uns dann, dass es langsam an der Zeit war, unsere Waren zusammenzupacken.
Also, abbauen, zusammenräumen, noch eine Runde zusammensitzen und «schnacken» und dann gings auf den Heimweg. Schön wars, danke an alle Teilnehmer, bis zum nächsten Jahr im Gheid.
14.10.2025 / Beat Jäggi
PS: die 20'000 Schritte: Wer sich aktiv als Seilrückholer betätigte, litt nicht an Bewegungsmangel – mein Schrittzähler hat es bestätigt.

