Bucher Pfiff Solar, Infos zum Modell

 

Einleitung

Modellfliegen mit Sonnenenergie kann man auf zwei verschiedene Arten: Direkt durch Einbau eines Solarmoduls auf dem Flügel oder indirekt, indem man das Solarmodul auf dem Balkon aufstellt und damit eine 12 V-Autobatterie lädt, ab welcher man dann seine Flugakkus mit dem Ladegerät auflädt. Beide Arten habe ihre Vor- und Nachteile. Am preiswertesten, umweltfreundlichsten und am wenigsten umständlich ist natürlich die Montage von Solarmodulen auf den Flügeln des Modells.


Bärlocher Solar-Pfiff

Hans-Jakob Bärlocher gewann schon 1988 mit einem Solar-Pfiff den Militky Cup in Pfäffikon ZH und zwar mit einem ungepufferten Solarantrieb. Sein Modell hatte einen roten Rumpf und gelbe Flügel und war mit 4 Reihen Solarzellen ausgestattet. Bärlochers Solar-Pfiff war meines Wissens der erste mit Solarzellen ausgestattetete Pfiff, der gut flog und von sich reden machte. Ungepuffert bedeutet, dass es im Modell keinen Akku gab. Der Motor musste daher so klein gewählt werden, dass der von den Solarzellen gelieferte Strom ausreichte, den Motor genügend kräftig drehen zu lassen. Bei diesem Modell war dann Leichtbau angesagt. Im praktischen Alltag war diese Lösung aber ganz auf Sonnenschein angewiesen und wurde in der Variante als Pfiff nicht besonders häufig angetroffen. Hans-Jakob Bärlocher ging es bei seinem Modell allerdings auch mehr darum, zu zeigen, dass es allein mit der Sonne auch geht. Darüber wurde in der Jubiläumsbroschüre "40 Jahre MFV Thal" berichtet.


Bucher Solar-Pfiff

Angeregt durch die Erfolge von Hans-Jakob Bärlocher beschäftigte sich nun auch Dani Bucher ab 1993 selber vertiefter mit der Anwendung von Solarenergie in einem Elektro-Segler. Für seine Studien benützte er aus Kostengründen ein bereits vorhandenes und bewährtes Modell und das war dann logischerweise ebenfalls der Pfiff, genau so wie das auch Hans-Jakob Bärlocher tat. Er entschied sich für eine Variante mit nur zwei Solarzellenreihen auf dem Innenflügel und dafür mit einem Akku als Pufferspeicher. Das bot die grösste Flexibilität für den Modellflieger, denn das Modell konnte auf diese Weise auch gestartet werden und längere Zeit fliegen, wenn die Sonne gerade nicht schien.

Wenn die Sonne aber schien, dann verlängerte sich die Motorlaufzeit entsprechend. Das Modell konnte sowohl als Thermikschnüffler oder auch als reines Motormodell geflogen werden. Bereits 1995 fand seine erste Projektwoche "Fliegen mit Solarenergie" statt. Der Pfiff bekam auf dem Mittelteil des Flügels Solarzellen verpasst und erwies sich dank seinen hervorragenden Langsamflugeigenschaften als ideale Plattform. Darüber berichtete die Schweizer Verbandszeitschrift "Modellflugsport" in der Ausgabe 2/2014 auf den Seiten 4 bis 12 (www.modellflugsport.ch).
Aus indirekter Quelle erfuhr ich auch noch, dass Dani Bucher um 1999 einen Pfiff entwickelte, der mit einem Reisenauer 6:1-Untersetzungsgetriebe und einem übergrossen Klapppropeller und einem mittelgrossen Akku flog.


Technische Daten eines Solar-Pfiffs in der Normalbauweise

  • Spannweite: 200 cmLänge: 96 cm
  • Höhe: 16.5 cm 
  • Flügeltiefe: 25 cm
  • Flügelfläche: 41 dm²
  • Flächenbelastung: 37.07 g/dm²
  • Streckung 1:8
  • Profil: Eppler E205
  • Gewicht: 1520 g
  • Rumpf: GFK
  • Flügel und Leitwerk: Holz
  • Leitwerk: normal
  • Einsatz: Solar-Segler mit Akku
  • Vertrieb: Bucher
  • Motor: Speed 600 BB SP, 8.4 V
  • Getriebe: Reisenauer 6:1
  • Regler: 35 A
  • Empfänger: noch offen, da Senderwechsel bevorsteht
  • Akku: Rocketpack Orion 7 NiMH-Zellen, 3300 mAh 
  • Propeller: Graupner Klapppropeller 35 x 24 cm

 

Beitrag von Arnold Wirz letztmals nachgeführt am: 3.8.2015


Quellen:

  • OGS-eigene

 

Pfiff SolarHier sieht man einen Bucher Pfiff mit Solarzellen. Diese liefern während des Fluges zusätzlichen elektrischen Strom für den Antrieb. Sie sind über einen Akku gepuffert. So lässt sich bei Sonnenschein viel länger fliegen, auch ohne Thermik. © Modellflugsport

 

AntriebDies ist ein von Bucher vertriebener Speed 600 BB SP in Verbindung mit einem Reisenauer-Getriebe 6:1 und einem Klapp-Propeller 35 x 24 cm, der besonders wirtschaftlich fliegt. Das äussert sich in einer längeren Motorlaufzeit. © Arnold Wirz