Bucher Flitz, Baubericht von Arnold Wirz

 

Allgemeines zum Flitz

Der RC-Segler namens Flitz bekam seinen Namen, weil Dani Bucher mit dem Flitz einen Segler baute, welcher sowohl sehr langsam, aber auch ziemlich schnell fliegen konnte. Es war ein Modell, welches als Thermikschnüffler praktisch ebenso gut war wie der Pfiff, doch im Gegensatz zum Pfiff konnte er auch ziemlich schnell fliegen und schon fast ein wenig den Sturmvogel spielen. Der Flitz ist der Nachfolger des Thermikflitz aus dem Jahre 1981. Vorgesehen waren beide für den Einsatz bei Thermik und für schnelles Fliegen, wie Dani Bucher meinte. Er war in der Lage, gemütlich mit 15 km/h oder auch mal mit 100 km/h zu fliegen. Vom Flitz bekam ich zur Zeit seiner Entstehung um etwa 1985 allerdings nicht viel mit. Erst viele Jahre später erfuhr ich mehr von dem Modell und wenn sich eine Gelegenheit ergab, etwas mehr über ihn zu erfahren, dann machte ich mir Notizen.

Mein motorloser Flitz mit Baubeginn 2012

Erst im Jahre 2012 hatte ich soviel Daten beisammen, dass ich damit beginnen konnte, einen eigenen Flitz von Grund auf neu zu bauen. Auslöser war der Umstand, dass ich schon zahlreiche Artikel aus dem Verkaufssortiment von Dani Bucher in meiner Sammlung hatte und ein paar richtige Modelle von Bucher auch nichts schaden würden. Die Suche nach einem passenden Rumpf wäre an sich leicht gewesen, denn er war ja mit jenem des Pfiffs identisch. Leider waren aber alle Pfiff-Rümpfe, die mir angeboten wurden, von der spitzen Nase befreit, hatten Risse oder andere Mängel. So beschloss ich, zuerst den Flügel zu bauen und in der Zwischenzeit weiter nach einem geeigneten Rumpf zu suchen, der noch komplett intakt war. 

Bau des Flügels

Da ich keine originalen Baupläne für den Flitz besitze, rekonstruierte ich den Flügel aufgrund meiner gesammelten Flitz-Unterlagen und der wenigen Angaben, die ich von Dani Buchers Modellen besass. Weitere Fotos zeigten soviel Details, dass ich den Flügel auf der Basis des Pfiff-Plans nachbauen konnte. So entstand ein Flitz-Flügel, der aus einem Flügelmittelteil mit 100 cm und zwei Aussenflügeln von je 55 cm Länge bestand. Der gesamte Flügel wurde in der klassischen Balsa/Sperr/Kieferholz-Bauweise erstellt, exakt nach Dani Buchers Vorgaben für den Pfiff. Die Befestigung des Flügels auf dem Rumpf erfolgt vorne mit einem Zapfen und hinten mit einer weissen Kunststoffschraube. Das erfuhr ich von einem Bekannten. Dazu müssen am Rumpf zwei passende Holzstücke eingeleimt werden, eine Arbeit, die ich noch nicht ausführen konnte, da mir der Rumpf immer noch fehlt.

Die Art der Befestigung der äusseren Flügel am Mittelflügel waren mir im Original nicht bekannt, sodass ich eine klassische Steckverbindung mit einem 3-mm dicken Federstahl wählte, sowie eine kurze zweite Steckverbindung aus Holz, welche die Aufgabe hatte, die beiden Flügel in der richtigen Position zu verbinden. Viel Fingerspitzengefühl erforderte die Gestaltung der Flügelübergänge im Knick, sodass diese perfekt ineinander über gingen. Manche Modellflieger haben sich mit einem Abdeckstreifen beholfen, um bauliche Mängel zu kaschieren. Der Flügel ist längst mit roter Klarsichtfolie bezogen. Er besitzt im Gegensatz zum Original keine Vorbereitung für den Einbau von Querrudern.


Höhenleitwerk, Rumpf und Ausstattung

Das Höhenleitwerk übernahm ich aus einem abgewrackten Pfiff. Es war noch völlig in Ordnung und erst noch in der richtigen Farbe rot. Zwei kräftige Servos Euro-Line Mini-BB sind vorhanden, ebenso ein antiker NiCd-Akku von Sanyo. Also gute Qualität und vom 'hohen' Alter her gut passend zum Flitz. Neu zukaufen müsste ich noch den Sender und Empfänger. So wäre ich zu einem RC-Segler mit einer recht niedrigen Flächenbelastung gekommen, wenn ich den fehlenden Rumpf gefunden hätte, doch soweit kam es nicht mehr. Die niedrige Flächenbelastung ergab sich vor allem dank dem kleinen Akku, dem fehlenden Motor usw.


Abbruch der Übung

Da ich nach mehr als 3 Jahren immer noch keinen passenden Original-Rumpf und zugleich einen Interessenten für meinen Flitz-Flügel fand, beschloss ich, diesen samt Leitwerk im Novbember 2015 zu verkaufen und auf die Vollendung des Modells zu verzichten. Daher gibt es leider keine Fotos von meinem Modell.


Technische Daten meines motorlosen Flitz' von 2012

  • Spannweite: 210 cm
  • Länge: 121 cm
  • Höhe: 16.5 cm
  • Flügeltiefe: 25 cm
  • Flügelfläche: 42 dm²
  • Flächenbelastung: 15.6 g/dm²
  • Streckung 1:8.4
  • Profil: Eppler E205
  • Gewicht: 655 g (geschätzt)
  • Rumpf: Epoxi oder Balsaholz, Sperrholz und Buchenleisten
  • Flügel und Leitwerk: Balsaholz, Buchenleisten, Folie
  • Leitwerk: normal in Kreuzform
  • Servos: 2 Euro-Line Mini-BB
  • Akku: NiCd-Pack von Sanyo 4 Zellen (4.8 V)
  • Empfänger: offen
  • Einsatz: hauptsächlich zum spazieren fliegen
  • Besondere Merkmale: Querruder als Alternative (fehlt hier)
  • Vertrieb: Bucher, Gewalt
  • Gewalt-Bestell- Nr. 50573 

Der Beitrag wurde von Arnold Wirz letztmals nachgeführt am: 12.5.2020

 

Quellen:

  • eigene

 

Bucher FlitzMein Flitz flog wegen des fehlenden Rumpfs natürlich nie. Die Fotomontage ist aus mehreren Aufnahmen zusammengesetzt, zeigt aber, wie mein Flitz dereinst ausgesehen hätte, wenn mich nicht Platzgründe gezwungen hätten, ihn zu verkaufen. © Werner Broger

 

Servo und EmpfängerHier sieht man die beiden Servos Euro Line Mini BB und der 40 MHz-Empfänger Futaba FP-R116 FB, welcher ersetzt werden müsste. © Arnold Wirz